Eigentlich erinnert die Funktionsweise eines 3D-Druckers für private Endkunden und einfache Businessanwendungen, eher an eine ordinäre Heißklebepistole aus dem Baumarkt und nicht an einen klassischen Drucker. Diese Einsteigerklasse verwenden derzeit fast durchweg das sogenannte Fused-Depositing-Modeling-Verfahren (FDM), bei dem auf 190 – 220 Grad erhitzter Plastikdraht aus ABS oder PLA durch eine Metalldüse – dem Extruder – gedrückt wird. Zum starten benötigt man eine Vorlage – oft eigene 3D-Scans oder CAD-Vorlagen dreidimensionale Objekte aus mittlerweile zahlreich vorhandenen Quellen. Der 3D-Drucker bringt nun den heißen Plastikdraht in dünnen Schichten auf eine Modellplatte auf, jede Schicht ist dabei wie ein waagerechter Schnitt durch das gewünschte Objekt. So wächst – je nach Komplexität und Größe des zu druckenden Objekts – in zahlreichen Minuten oder Stunden, ein dreidimensionales Objekt heran.
Eine neue Ära des Druckens ?
Mit der FDM-Technologie der 3-Drucker können bereits unglaublich zahlreiche Anwendungsgebiete abgedeckt werden. So nutzen beispielsweise Schulen und Universitäten die neue Technik um Ihren Schülern und Studenten bei der Visualisierung und Überprüfung von zahlreichen Projektarbeiten. Rapid Prototyping ist das Zauberwort für zahlreiche Anwendungslösungen von 3D-Druckern die hier mit Wirtschaftlichkeit und der Schnelligkeit punkten. Auch der vielfältige Modellbau nutzt intensiv den individuellen 3D-Druck, der bei Bedarf nachgearbeitet und lackiert wird. In der Kunst & Architektur werden Designobjekte, Architekturmodelle oder Kunstwerke innerhalb kürzester Zeit hergetsellt und zeitnahe oder umfangreiche Änderungswünsche sind kein Problem mehr.
TIPP: Für Schulen oder den privaten Haushalt gibt es seit 2015 auch 3D-Drucker, die selbst von Kindern und Jugendlichen einfach bedient werden können. Dabei wird nicht nur auf eine einfache Bedienbarkeit des 3-Druckers acht gegeben (vorkalibriert und deutsche Bedienführung), auch die kühlere Herstellung (Vermeidung der Verbrennungsgefahr) und eine einfache Software runden das Thema ideal ab.
Spielzeug oder Werkzeug ?
Der 3D-Druck kann jedoch noch deutlich mehr! Denn es gibt neben der FDM-Technologie auch das Electron Beam Melting (Elektronenstrahlschmelzen), welches pulverförmige Metalle über einen gut steuerbaren Elektronenstrahl unter Vakuum verschmelzen lässt. Und naürlich die Stereolithografie (sowie Digital Light Processing, Film Transfer Imaging), bei der flüssiger Photopolymer (spezielles Kunstharz) durch schichtweises Auftragen durch Belichtungszeit per Laser oder Licht, erstarrt. Die verschiedenen Techniken nutzen typische Werkstoffe für das 3D-Drucken wie Kunststoffe, Kunstharze, Keramiken und Metalle wie Titan oder Stahl. Mit speziellen Umbauten sind heute auch Glas, Gold, Zuckersirup oder Teig nutzbar, ob dies tatsächlich noch 3D-Druck darstellt, streiten die Nutzer und Hersteller. Bei der Herstellung finden jedoch tatsächlich physikalische oder chemische Härtungs- oder Schmelzprozesse statt.
3D-Welt entdecken !
In den nächsten Tagen und Wochen werden wir in zwei Serien über den 3D-Druck, weiteres spezielles Wissen vermitteln. In der Serie “Ich brauche einen 3D-Drucker !?” wollen wir helfen den “richtigen Drucker” für die eigene Nutzung zu finden. Praxisnahe Erklärungen werden die Auswahl für Einsteiger ganz einfach machen. Per “3D-Druck, was geht?!” Serie zeigen wir Querbeet durch unglaublich viele Anwendungsthemen, spannende Lösungsideen mit dem besonderen Etwas. Seit gespannt! In unserem Shop darf man natürlich sofort stöbern 😉